1000 Meisterwerke, Vol. II

jakobBrigitta von Frohgemut: Jakob P.

Das Bild entstand 2010, als ich für einige Zeit einen etwas anderen Stadtschreiber in St. Pölten geben sollte (anlässlich des 350. Geburtstag von Jakob Prandtauer). Obwohl daraus schlussendlich dann doch nichts wurde, entstand im Vorfeld dieses Bild für die Ewigkeit.

Als einst der Sohn von Tiroler Bergbauern in jungen Jahren den Hof verließ um fortan als Maurergeselle durchs Leben zu gehen, erschien ihm eines Nachts der Gute Geist von der Traisen und offenbarte ihm seine Zukunft, die sich fern der Heimat, weit im Osten des Heiligen Reiches auftun sollte: „1000 Meisterwerke, Vol. II“ weiterlesen

1000 Meisterwerke, Vol. I

Jean Génie: Spheniscidus

Die Diagonale durch den Schnabel ist das Grundprinzip des Künstlers, trennt und verbindet sie gleichermaßen die Gesamtheit unserer universellen Wahrnehmungen. Detailverliebt beschreibt Jean Génie in Spheniscidus die Metamorphose des krausen Haupts, pointilistisch zum Ausdruck gebracht durch den wirren Haarschopf seines Lieblinsmodels, der, seinen Platz im oberen, rechten Viertel des Porträts findet, und die klaren Linien des sphenisciden Schnabels, der nur scheinbar spitz in den Abgrund weist. Bei anfänglicher Betrachtung stellt er sich scheinbar als Bollwerk gegen das Unterbewusste dar und zeigt, gleichsam als Erker und Wegweiser, zielstrebig den Weg transzendentaler Erkenntnis. Quasi in seiner Eigenschaft als Brückenbauer wählt Génie, für den Betrachter als Hilfestellung gedacht und für ihn so leichter nachvollziehbar, die Methode der einstigen Pariser Künstlergruppe Les Opticiens obscures, die schon im vergangenen Jahrhundert Offensichtliches zu verbergen suchte, die in seinen Werken stets wiederkehrenden lunettes surprises, welche den Weg zu Erleuchtung weisen sollten. Hier bedient sich Génie eines Kunstgriffs, der die klare Linienführung für den Zinkens mit der pointilistischen Darstellung der Gedankenwelt seines Modells in Verbindung bringt.

Die imperiale Souveränität verleiht Génie seinem Werk durch das so genannte habsburgische Farbenspiel aus sattem Schwarz und majestätischem Gold, welche dem Porträt, Kraus und Zinken einrahmend, die entsprechende Würde verleihen. Doch es wäre nicht Jean Génie, geriete hier, auf das Stilmittel des Revoimpressionismus zurückgreifend, der imperiale Anspruch auf das Absolute, hier nicht zu beißender Satire: Scheinbar sorglos spinnen die Tropfen unterschiedlicher Couleur und Größe ein weiteres Netz des Krausen und setzt somit einen Kontrapunkt zu den traditionellen Irrtümern, wo alles begann.

Veröffentlicht am 25.7.2015

Aus Brockrauschers Weltgeschichte, Vol. I

Die Lederkracher aus Salzburg

Die Lederkracher erwiesen sich ihres Namens auch würdig, denn zu ihren wilden Tänzen gaben sie, Trompetenklängen ähnelnd, lautstark Laute von sich, die man bislang vergeblich gesucht hatte. Oft fand sich eine Schar junger Burschen, bekleidet mit Lederhosen, aus denen diese urtümlich anmutenden Töne erklangen. „Aus Brockrauschers Weltgeschichte, Vol. I“ weiterlesen

Aus Brockrauschers Weltgechichte, Vol. II

nacktwandern-kein-neuer-trendVon Gipfelstürmern und Zipfelschwingern

Einst galten sie als Helden. Als unsere Welt noch jung war, eroberten wilde Recken, ganz in schwere Rüstungen gekleidet und furchtlos jedem Feind ins Auge blickend, bislang noch nie dagewesene Schätze, die sie erst ihren angebeteten Jungfrauen darbrachten und dann, als diese unter der Last des Geschmeides, das sie ihnen umgehängt hatten, zusammenbrachen und bald, ermattet, und daher jeder Lust bar, sich in die Kemenaten schleppen zu lassen, auch ausgestorben waren. „Aus Brockrauschers Weltgechichte, Vol. II“ weiterlesen

Sommerimpressionen I

Über den Hirschenkogel: Blickpunkt Pan-Jean

Wo der Winter am Semmering der FIS gewidmet ist, präsentiert er sich im Sommer für die Füß’. David und ich nahmen die Einladung des Wiener Hausberges am 3. Juli 2015 an und fanden dort, wo die winterlichen Downhillgladiatorinnen und -gladiatoren sich dem Kampf um wertvolle Sekunden stellen, den mit der Sommersonne auf. Bei der Gelegenheit entdeckten wir auf den nur scheinbar ruhenden Pisten einen spannenden Mountainbike-Parcour, den zu bewältigen, wir allerdings auf den nächsten Besuch verschoben und tauschten die Chance auf Schürfwunden gegen die auf Blasen an den Füßen, an die man sich aber auch lieber erinnert, als sie kennenzulernen. „Sommerimpressionen I“ weiterlesen

Sommerimpressionen II

0-img_2719Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen! Wie man sieht, wurde das bereits vor Jahrzehnten in Angriff genommen, und so konnte sich Christa am 4. Juli 2015 kaum vor jungen Verehrern stilgerecht im Thermalbad Vöslau in Sicherheit bringen.

Nun, der Paparazzo hielt sich auch zurück und beschränkte die Angriffe seiner Linse auf das prachtvolle Ambiente dieses imperialen Freibades. Hier wird naherholt, flaniert, die Privilegierten verbringen an gesundem Wasser in ihren Kabinen den Sommer und ab dem späten Nachmittag grillt der Chef.
Literarisches auf Polly Adlers Schwimmenden Salon baut Brücken zwischen begeistertem Publikum und Vorlesern, die allesamt nahe am Wasser gebaut sind.

Nur einmal bereitete ihr Linda, die Hausherrin in ihrer Attraktivität ernsthafte Konkurrenz. Da konnte der Fotograf nicht anders und drückte ab. Dann verdrückten wir uns zum Stadtheurigen nach Wien … „Sommerimpressionen II“ weiterlesen

Blasenmusik

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Dagmar bezeichnet mich seit Jahrzehnten als die Familientussi, weil ich mir erlaube, mehr als ein Paar Schuhe im Regal zu haben. Gut mittlerweile hat sich zum Pflichtpaar die Kür gesellt, aber, was soll’s, man gönnt sich ja sonst nichts …
Letztens war es allerdings wieder soweit. Ich gebe zu, ich bin ein wenig der Marke Converse verfallen, und in der Annagasse war ich noch nie. Im Grunde suchte ich den Tempel nur aus dem Grund auf, um neue Schuhbänder zu erstehen, was mir auch gelungen ist, aber dazu gesellten sich dann doch ein Paar Exemplare, die schon lange das Objekt meiner Begierde darstellten.
Wie gesagt, man gönnt sich ja sonst nichts … „Blasenmusik“ weiterlesen

The Mountains Of Castle Country

Für Wolfgang & Heinz

Noch im Vormärz des Jahres erreichte uns in diesen Stunden eine vermeindliche Sensationsmeldung, die uns nicht nur stutzig machte, sondern auch anregte – stets der Wahrheit verpflichtet – hier investigativ tätig zu werden.
Sorry, Salomon, du Veroneser …

lunzerbesteigSensationsmeldung aus der SPEZEREI!
Soeben erreichte uns die Nachricht, dass es einer fünfköpfigen internationalen Seilschaft gelungen ist, die Lunzer Nordwand auf einer völlig abgedrehten Route zu durchqueren. Die Lunzernordwand mit einer Höhe von sechs Achteln und einem Schwierigkeitsgrad von 13,5% galt nicht nur in Gols, sondern bislang im ganzen Burgenland als unbezwingbar. Umso stolzer sind wir auf die ersten Exklusivfotos die das Erreichen des Gipfels der Genüsse zeigen. „The Mountains Of Castle Country“ weiterlesen

Wiener Linien lancieren die B-Card

Seit der markanten Preissenkung der Jahreskarte auf Betreiben der Wiener Grünen Alternative unter der Federführung von Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou im Jahr 2011 mussten die Wiener Linien drastische Einnahmeneinbußen vor allem seitens der so genannten Schwarzfahrer hinnehmen.

„Der attraktive Preis der Jahreskarte bewirkte in den vergangenen Jahren, dass sich immer mehr vormals
passionierte Schwarzfahrer entschieden, auf die regelkonforme Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen,“ bemerkt Peter Lüger, Personalvertreter. „Wiener Linien lancieren die B-Card“ weiterlesen