Aus Brockrauschers Weltgeschichte, Vol. I

Die Lederkracher aus Salzburg

Die Lederkracher erwiesen sich ihres Namens auch würdig, denn zu ihren wilden Tänzen gaben sie, Trompetenklängen ähnelnd, lautstark Laute von sich, die man bislang vergeblich gesucht hatte. Oft fand sich eine Schar junger Burschen, bekleidet mit Lederhosen, aus denen diese urtümlich anmutenden Töne erklangen. „Kruzifix,“ bemerkte schon bald Friedenreich, der Wohltönende, „jedem dahergelaufenen Klettermax widmet man einen Feiertag im Jahr des Herrn, nur unseren Burschen aus dem krachendem Lederhosenland verwehrt man diese Würde!“ Wie ein Lauffeuer ging die Kunde durchs Land, und so fanden sich allerorts streitbare Gruppen von krachenden Burschen und ihren Mädeln, die lautstark und unterstützt durch ein Konzert gleichsam aus vielen Trompeten einen Feiertag fürs Krachenlassen verlangten.

So kam es denn auch: Es war ein an und für sich friedlicher Donnerstag, als sich Hundertschaften von Krachern am Salzburger Domplatz einfanden und lautstark nach dem Tag der krachenden Lederhose für jedermann verlangten. Was war das für ein Konzert! Es trötete und trompetete aus jeder Krachledernen, dass es eine Freude war! Die Mander ließen es krachen, und die Weiberleut’ tirilierten frohgemut ihre Melodien dazu.
Schließlich erschien auch der Landesvater auf der Bühne vor dem Dom, ließ als Zeichen des Friedens und des gegenseitigen Verstehens einen fliegen, und so war der Tag der krachenden Lederhose geboren.

Fortan trafen sich, donnerstags sowieso, alljährlich die besten Kracher des Landes zur Festspielzeit am Domplatz zu Salzburg und erfreuten die Gäste aus nah und fern, welche auch viel für deren Darbietungen bezahlten, mit ihren Klängen aus dem Salzburgerland.

Lederhosendonnerstag, inspiriert durch Neuigkeiten aus Salzburg

Veröffentlicht am 25.7.2015