Team Udo

Für Fritz: Alles Gute zum Geburtstag!

Dieser Tage ließ Fritz Herzog DIE Bombe in der heimischen Innenpolitik platzen: Anlässlich seines 60. Geburtstags trat er mit der Ankündigung an die Öffentlichkeit, noch in diesem Jahr aus der Aktion 60 das Team Udo zu formieren, um die traurige Lücke in der Parteienlandschaft zu schließen; die war zwar einst mit Pioniergeist ins Leben gerufen worden, aber dann, so schien es allen, der Demenz des Parteigründers zum Opfer gefallen. „Team Udo“ weiterlesen

Auf die Schnelle am 7.1.2015

Ich gehe fast jeden Tag zum Milosewitsch (seinen Namen habe ich sicher falsch geschrieben, mir
ist auch egal, wie er sich schreibt, er ist einfach ein feiner Kerl dort) am Karmelitermarkt einkaufen, checke mir meine Falafel bei den Bahur-Tovs, trinke meinen u.a. DAC beim Brendl, also beim schwulen Bernhard, oder in der Einfahrt, habe einen Supersohn mit Dagmar, einer Frau, die ihre ältere Verwandtschaft nicht mehr kennenlernen konnte, die unseren Sohn David nannte, getauft vom Priester, der es damals beiden Kulturen recht tat, die Zeremonie ausschließlich alttestamentarisch auszurichten, durfte eine langjährige Lebensgemeinschaft mit einer Gefährtin verbringen, die aus dem Ruhrpott stammt. „Auf die Schnelle am 7.1.2015“ weiterlesen

Der Fälscher

Für Elisabeth.

Der Traum, in die Zukunft blicken zu können, ist möglicherweise so alt, wie wir kundig in der Vergangenheit forschen; erkennen, dass unsere Vorfahren anscheinend das erfunden haben, woraus wir ein knappes Jahrhundert danach, 300 Jahre danach, 2000 Jahre danach nichts gelernt haben. Möglicherweise schickten sich damals erste Terrorzellen in Palästina an, den ultimativen christlichen Staat zu gründen, während die Israeliten in der Zwischenzeit das Kolosseum errichteten. Und dann im Zeichen der Nächstenliebe politische Widersacher um die Ecke brachten, Völker missionierten und sie mit den Argumenten Jesu auf den Rechten Weg geleiteten. Daher rührt möglicherweise auch der Begriff „Totschlagargument“ … „Der Fälscher“ weiterlesen

Mutproben

Im Grunde bin ich hart im Nehmen. Unsere Hausärztin während meiner Kindertage meinte schon, dass ich die konsumierenden Chilischoten getrost gegen ein paar Stamperl Schwefelsäure hätte tauschen können. Grüne Zwetschgen, ebenso wie Äpfel im Frühsommer zählten zu meinen Leibgerichten, ich begeisterte mich für Essen mit Stäbchen bereits in den 70er Jahren (ordentlich scharf natürlich) ohne mir dabei die Augen auszustechen, Sushi verfiel ich heldenhaft, als sich die g’standene Wiener kulinarische Seele, wenn roh, dann mit dem Surspeck und höchstens dem Bieftratara anfreunden konnte. „Mutproben“ weiterlesen

Tramway fahren

Der Tag begann vielversprechend: Es war ein beinahe sommerlicher Frühlingsmorgen, der mich anspornte, mich nicht nur von von Bett, sondern nach getaner Morgenpflege sogar vom Frühstückstisch zu trennen, um dem Leben mit einem freundlichen Lacher zu begegnen. Der Weg sollte mich vorerst einmal in die City führen. Sogar der Ausblick auf den Frohndienst konnte meiner guten Laune nichts anhaben, denn ich würde ihn ohnehin kurz halten. „Tramway fahren“ weiterlesen

Multitasking

Wikipedia spricht: Der Begriff Multitasking [ˌmʌltiˈtɑːskɪŋ] (engl.) bzw. Mehrprozessbetrieb bezeichnet die Fähigkeit eines Betriebssystems, mehrere Aufgaben (Tasks) (quasi-)nebenläufig auszuführen. Im Allgemeinen bietet der Prozessor hierzu auch unterstützende Hardware-Strukturen. Die verschiedenen Prozesse werden in so kurzen Abständen immer abwechselnd aktiviert, dass der Eindruck der Gleichzeitigkeit entsteht. Multitasking ist somit ein Synonym für Zeit-Multiplexverfahren. Besitzt ein Computer mehrere CPU-Kerne, so dass er mehrere Aufgaben echt-gleichzeitig ausführen kann, so spricht man von Multiprocessing. In modernen Computern werden beide Verfahren kombiniert eingesetzt. „Multitasking“ weiterlesen

Die Reise zu den Marillen

Eines Tages gelüstete es König Tassilo, zum Frühstück wieder einmal eine echt gute Marmelade aufs Brot zu streichen. Nicht die, welche die Königin Mutter mit ihren gleichaltrigen, verzopften Hofdamen letztes Jahr zubereitet hatte und von der sie meinte, so lange die nicht aufgegessen sei, gäbe es keine frische, und wenn die Saueräpfel in diesem Jahr den Spatzen geopfert würden. Saueräpfel! Wer hatte davon jemals gehört, geschweige denn, sie essen müssen! Und ausgerechnet er, König über Wald, Wiese, Dorf und den Drachen Jonathan, musste das Regiment der alten Dame ertragen. „Die Reise zu den Marillen“ weiterlesen

Harry

harryWir Alten erinnern uns: Tappert wepperte. Früher nannte man das Kriminalfilm im TV, heute nennen wir es kriminelle Zumutung, bloß weil man freitags nichts Besseres vorhat. Harry wepperte, Horst tappte nie im Dunkeln, und wenn er wieder einmal schwer am Begriff war, hochprosperitäre Tiefen im Mekka der Schickeria im Umkreis des weißen Äquators ans Rechte Licht zu rücken, eh wurscht, dann war auch Harry zur Stelle. Ebenso unbelegt wie legendär damals, rechtens für Recken mit teutscher Vergangenheit: „Harry fahr den Wagen vor.“ „Harry“ weiterlesen

Round Midnight

Ich musste den Kragen meines Trenchcoats hochschlagen, damit die schweren Regentropfen nicht an meinen Hals und dann abwärts gelangen konnten. Schwer hatte ich es in jener Nacht ohnehin: sie waren mir abhanden gekommen, die leichten Gedanken, und was ich an diesem Abend mit mir herumschleppen musste, dass wollte ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind zumuten. Durst. „Round Midnight“ weiterlesen