Texte

1000 Meisterwerke, Vol. III

63805_1423486428698_1278853102_2975504_5498902_nLernardo da Vinci, Donna Lisa

Das Bild entstand 2010, als ich im Zuge eines Wettbewerbes, sich in Form eines Selbstbildnisses darzustellen, das meine dem Landesmuseum NÖ zur Verfügung stellte.

Mit Donna Lisa beobachtet Lernardo da Vinci den lasziven Blick der Vertreterin des Schönheitsideals aus dem 15. Jhdt. auf die Verehrer ihrer Epoche im ausgehenden Mittelalter, als der Geist des hohen Minnesangs der Begierde eines damals neuen maskulinen Selbstbewusstseins Platz machte und damit nicht nur der Darstellung popularkultureller Neigungen Tür und Tor zu öffnen begann. „1000 Meisterwerke, Vol. III“ weiterlesen

Der magische Donnerbalken, oder: Das wahre Leben des Old Kletterhand

Prolog

Eines Tages begegnete ich zu später Stunde meinem Nachbarn und Weggenossen Jean Génie, der mir spontan eine Geschichte erzählte, wie sie phantastischer nicht sein kann: Just während der Tage, als unser aller (naja, der damals noch jungen Mädchenschar) Schwarm und Held Winnetou in Gestalt seines Alter Egos Pierre Brice uns verlassen hatte, dem Sonnenuntergang und seinen Jagdgründen entgegengeritten war, da begegnete er ihm: Old Kletterhand. „Der magische Donnerbalken, oder: Das wahre Leben des Old Kletterhand“ weiterlesen

1000 Meisterwerke, Vol. II

jakobBrigitta von Frohgemut: Jakob P.

Das Bild entstand 2010, als ich für einige Zeit einen etwas anderen Stadtschreiber in St. Pölten geben sollte (anlässlich des 350. Geburtstag von Jakob Prandtauer). Obwohl daraus schlussendlich dann doch nichts wurde, entstand im Vorfeld dieses Bild für die Ewigkeit.

Als einst der Sohn von Tiroler Bergbauern in jungen Jahren den Hof verließ um fortan als Maurergeselle durchs Leben zu gehen, erschien ihm eines Nachts der Gute Geist von der Traisen und offenbarte ihm seine Zukunft, die sich fern der Heimat, weit im Osten des Heiligen Reiches auftun sollte: „1000 Meisterwerke, Vol. II“ weiterlesen

1000 Meisterwerke, Vol. I

Jean Génie: Spheniscidus

Die Diagonale durch den Schnabel ist das Grundprinzip des Künstlers, trennt und verbindet sie gleichermaßen die Gesamtheit unserer universellen Wahrnehmungen. Detailverliebt beschreibt Jean Génie in Spheniscidus die Metamorphose des krausen Haupts, pointilistisch zum Ausdruck gebracht durch den wirren Haarschopf seines Lieblinsmodels, der, seinen Platz im oberen, rechten Viertel des Porträts findet, und die klaren Linien des sphenisciden Schnabels, der nur scheinbar spitz in den Abgrund weist. Bei anfänglicher Betrachtung stellt er sich scheinbar als Bollwerk gegen das Unterbewusste dar und zeigt, gleichsam als Erker und Wegweiser, zielstrebig den Weg transzendentaler Erkenntnis. Quasi in seiner Eigenschaft als Brückenbauer wählt Génie, für den Betrachter als Hilfestellung gedacht und für ihn so leichter nachvollziehbar, die Methode der einstigen Pariser Künstlergruppe Les Opticiens obscures, die schon im vergangenen Jahrhundert Offensichtliches zu verbergen suchte, die in seinen Werken stets wiederkehrenden lunettes surprises, welche den Weg zu Erleuchtung weisen sollten. Hier bedient sich Génie eines Kunstgriffs, der die klare Linienführung für den Zinkens mit der pointilistischen Darstellung der Gedankenwelt seines Modells in Verbindung bringt.

Die imperiale Souveränität verleiht Génie seinem Werk durch das so genannte habsburgische Farbenspiel aus sattem Schwarz und majestätischem Gold, welche dem Porträt, Kraus und Zinken einrahmend, die entsprechende Würde verleihen. Doch es wäre nicht Jean Génie, geriete hier, auf das Stilmittel des Revoimpressionismus zurückgreifend, der imperiale Anspruch auf das Absolute, hier nicht zu beißender Satire: Scheinbar sorglos spinnen die Tropfen unterschiedlicher Couleur und Größe ein weiteres Netz des Krausen und setzt somit einen Kontrapunkt zu den traditionellen Irrtümern, wo alles begann.

Veröffentlicht am 25.7.2015

Aus Brockrauschers Weltgeschichte, Vol. I

Die Lederkracher aus Salzburg

Die Lederkracher erwiesen sich ihres Namens auch würdig, denn zu ihren wilden Tänzen gaben sie, Trompetenklängen ähnelnd, lautstark Laute von sich, die man bislang vergeblich gesucht hatte. Oft fand sich eine Schar junger Burschen, bekleidet mit Lederhosen, aus denen diese urtümlich anmutenden Töne erklangen. „Aus Brockrauschers Weltgeschichte, Vol. I“ weiterlesen

Aus Brockrauschers Weltgechichte, Vol. II

nacktwandern-kein-neuer-trendVon Gipfelstürmern und Zipfelschwingern

Einst galten sie als Helden. Als unsere Welt noch jung war, eroberten wilde Recken, ganz in schwere Rüstungen gekleidet und furchtlos jedem Feind ins Auge blickend, bislang noch nie dagewesene Schätze, die sie erst ihren angebeteten Jungfrauen darbrachten und dann, als diese unter der Last des Geschmeides, das sie ihnen umgehängt hatten, zusammenbrachen und bald, ermattet, und daher jeder Lust bar, sich in die Kemenaten schleppen zu lassen, auch ausgestorben waren. „Aus Brockrauschers Weltgechichte, Vol. II“ weiterlesen

Sommerimpressionen I

Über den Hirschenkogel: Blickpunkt Pan-Jean

Wo der Winter am Semmering der FIS gewidmet ist, präsentiert er sich im Sommer für die Füß’. David und ich nahmen die Einladung des Wiener Hausberges am 3. Juli 2015 an und fanden dort, wo die winterlichen Downhillgladiatorinnen und -gladiatoren sich dem Kampf um wertvolle Sekunden stellen, den mit der Sommersonne auf. Bei der Gelegenheit entdeckten wir auf den nur scheinbar ruhenden Pisten einen spannenden Mountainbike-Parcour, den zu bewältigen, wir allerdings auf den nächsten Besuch verschoben und tauschten die Chance auf Schürfwunden gegen die auf Blasen an den Füßen, an die man sich aber auch lieber erinnert, als sie kennenzulernen. „Sommerimpressionen I“ weiterlesen

Sommerimpressionen II

0-img_2719Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen! Wie man sieht, wurde das bereits vor Jahrzehnten in Angriff genommen, und so konnte sich Christa am 4. Juli 2015 kaum vor jungen Verehrern stilgerecht im Thermalbad Vöslau in Sicherheit bringen.

Nun, der Paparazzo hielt sich auch zurück und beschränkte die Angriffe seiner Linse auf das prachtvolle Ambiente dieses imperialen Freibades. Hier wird naherholt, flaniert, die Privilegierten verbringen an gesundem Wasser in ihren Kabinen den Sommer und ab dem späten Nachmittag grillt der Chef.
Literarisches auf Polly Adlers Schwimmenden Salon baut Brücken zwischen begeistertem Publikum und Vorlesern, die allesamt nahe am Wasser gebaut sind.

Nur einmal bereitete ihr Linda, die Hausherrin in ihrer Attraktivität ernsthafte Konkurrenz. Da konnte der Fotograf nicht anders und drückte ab. Dann verdrückten wir uns zum Stadtheurigen nach Wien … „Sommerimpressionen II“ weiterlesen