Heute ist es soweit. Mein monatelanger Wegbegleiter wird sich morgen von mir fürs erste einmal verabschieden und möge bei der Gelegenheit auch etwas Einblick in das mich ebenfalls seit Jahrzehnten begleitende Phänomen der gelebten Prokrastination geben. Sein Name ist Gerhard Rühm, ja der berühmte, und der Anlass unserer gemeinsamen Wanderschaft: Das Verfassen der Subventionsansuchen für dessen geplante aus drei CDs und einem aufwändigem Booklet bestehende CD-Box. „Die Leiden des überwutzelten W.“ weiterlesen
Texte
Vorfrühling
In der Hinsicht muss ich zugeben, ein Novize zu sein. Doch meine wöchentliche Literaturstunde, die so genannten Morgenseiten jeden Dienstag vormittags, vergibt auch Hausaufgaben, die unter anderem beinhalten, sich als Poet zu versuchen. Mittlerweile habe ich das bereits zum zweiten Mal versucht und bitte mein treues Leserpublikum sowohl um Nachsicht, als vielleicht auch um ein Schmunzeln. „Vorfrühling“ weiterlesen
Basz Bar
Jetzt ist es endlich gelungen, er konnte sich seinen Lebenstraum endlich erfüllen: Peter Basziszta, Bruder von Bernhard, der vor mittlerweile mehr als 15 Jahren mit seiner Brendl Kaffeesiederei im Karmelitergrätzl Furore machte und vor allem nachtvogelaffinen Kaffee- und Bierliebhabern ein mitunter exzessives Zuhause bietet, sperrte kürzlich sein eigenes Lokal auf: die Basz Bar. „Basz Bar“ weiterlesen
Krank
Ich war krank. Nicht der lebensbedrohliche Männerschnupfen hat mich außer Gefecht gesetzt, nein, ein Hackerangriff ließ mich darniederliegen. Mittlerweile haben allerdings die Bemühungen der namhaftesten WWW-Doktoren meine Gesundheit wiederhergestellt, und meine treuen und neuen Leser dürfen sich wieder an meiner Schaffenskraft erfreuen.
Euer wfr
Komposita: Lebenslauf
Es war damals im Lenz. Kaum hatte sich der frostige Winter dem nahenden Frühling geschlagen geben müssen und für einige Monate das Weite gesucht, erstrahlte auch die Wiese in saftigem Grün, Flora und Fauna erfreuten sich, unterstützt durch das kräftigende Licht der Sonne frischen Mutes und lachten gleichsam ihr neu erwachtes Leben in aller gebotenen Geschäftigkeit und Farbenpracht in die Welt hinaus. So erging es in diesen Tagen auch dem Heideröschen, kaum dass sie ihre Knospe wahrzunehmen imstande war, die in gar nicht ferner Zukunft zur prachtvollen Rose reifen würde. „Komposita: Lebenslauf“ weiterlesen
Komposita: Gebirgsjäger
Wie erinnern uns: Zu einer Zeit, lange vor der unseren, als die Berge noch nicht sesshaft geworden waren und sie scheinbar ziellos um die Welt vazierten, ließ es sich nicht vermeiden, dass sie dadurch beim noch jungen Menschengeschlecht Verwirrung auslösten und nicht zuletzt bisweilen auch Schaden anrichteten. So fanden sich die ältesten des Menschengeschlechtes und zusammen arbeiteten fieberhaft daran, den ewig scheinenden Missstand zu beseitigen. „Komposita: Gebirgsjäger“ weiterlesen
Sandra
Gerade, als ich soeben durch die Karmelitergasse spazierte, war Licht im Kulturbüro, in Andis Stadtbüro seiner kleinen feinen Spedition. Sandra hatte im Dezember einen Weihnachtsmarkt aus dem Boden gestampft, der es ihren Freundinnen und Freunden, die Einschlägiges aus dem Kunstgewerbe anzubieten haben, ermöglichen sollte, ihre Produkte interessierten Adressaten anzubieten, nebst Prozentigem für kalte Winternächte. Ich schloss mich dem bald lustigen Treiben an und erwarb zwei Landkrimis aus der Steiermark, entsprungen der Feder von Klaudia Blasl, ein Kochbuch zur Zubereitung von Hundekeksen, sowie eine Schatztruhe für Rosi, gedacht für Leckerlis mit Dackelporträt on the top, entworfen und produziert vom allseits geachteten Wolfgang Bäuml. „Sandra“ weiterlesen
Morgenpost vom 17. Jänner 2017
Guten Morgen!
Obwohl, heute ist es schon Nachmittag geworden, an dem ich mich meinen Erinnerungen an den Vortag widmen darf. Der Morgen zerrann mir ein bisschen zwischen den Fingern, dann knurrte der Magen, also kehrte ich, bevor der obligate Sport mit David rief, in der Einfahrt ein, auf mein beinahe tägliches Croissant und einen kleinen Espresso. Dort erledigte ich einige Kleinigkeiten, die per Mail zu bewerkstelligen waren, erhielt gleichzeitig eines von Karin, die mich schon beauftragte, für nächste Woche ein Jahreskonzept zu erstellen und mir schließlich auch den finanziellen Rahmen unserer Zusammenarbeit mitteilte. Schöner kann ein Tag kaum beginnen. „Morgenpost vom 17. Jänner 2017“ weiterlesen
Das verdammte Manuskript
Vor einiger Zeit fiel es mir in die Hände, genauer gesagt, Andreas hatte es mir mit der Bitte zugesandt, es bei Gelegenheit zu lesen und ihm sodann mitzuteilen, was ich davon hielte. Andreas, Verleger für Les- und Sonderbares, der mich mit seinem Programm schon einige Male überraschte, genießt natürlich mein Vertrauen, mir auf diese Weise den einen oder anderen spannenden Nachmittag zu schenken. Letztes Wochenende verbrachte ich sozusagen einige Stunden in Paris, Venedig, zwischen den Zeilen und Zeiten, schlicht: einer packenden Geschichte. „Das verdammte Manuskript“ weiterlesen
USB Wine
Oft lenken mich die Schritte hinaus in die Natur, dorthin, wo der Wind weht, die Sonne scheint und der Heurige lockt. Mit dem 31er nach Stammersdorf zu pilgern, erfrischt meine Seele ebenso, wie der 39A, denn der bringt mich nach Sievering, der 60er nach Mauer und der 38er nach Grinzing. Daheim geblieben fröhne ich gerne den ansässigen Kennern, die mir oftmals wahre Abenteuer bescheren, wenn es Veltliner, Gemischten Satz und noch nicht entdeckte Schätze zu heben gibt. Ich darf mich als engagierten Weinheber, treu der Region, treu dem Gaumen, bezeichnen.
Doch willst du in die Ferne schweifen, allein wohin? „USB Wine“ weiterlesen