Team Udo

Für Fritz: Alles Gute zum Geburtstag!

Dieser Tage ließ Fritz Herzog DIE Bombe in der heimischen Innenpolitik platzen: Anlässlich seines 60. Geburtstags trat er mit der Ankündigung an die Öffentlichkeit, noch in diesem Jahr aus der Aktion 60 das Team Udo zu formieren, um die traurige Lücke in der Parteienlandschaft zu schließen; die war zwar einst mit Pioniergeist ins Leben gerufen worden, aber dann, so schien es allen, der Demenz des Parteigründers zum Opfer gefallen.

„Österreich braucht nicht nur mehr weise, sondern auch mehr weiße Köpfe“, gibt sich der Parteigründer kampfeslustig. Und in der Tat: die Farbe Weiß stand in der Menschengeschichte schon mehrmals für die Weisheit reifender Gedanken. Erinnern wir uns an wortgewaltige Vorgänger Fritzens, wie etwa den Kleiderschrank deutscher Provenienz, der allerdings über seine Antrittsrede nicht mehr hinauswachsen konnte, auf die Schnelle noch zwischen der Josefstadt und dem Rest der Welt noch 60 Frauen heiratete, um ihr (der Welt) mitzuteilen, dass er sich zwar schon auf dem Weg befände, aber sich eben noch entsprechend weit vom Ziel entfernt sähe. Ebenso ist uns ein Zeitgenosse und dessen Markenzeichen in Erinnerung, die weiße Pracht seiner Weisheit in Form scheinbar nur leicht geöffneter Frotteekleidung darzustellen, bis schließlich seine Sprecherin Semiramis Eipeldauer eindringlich darauf hinweisen musste, die damit verbundene Aura fortan im Verborgenen verblühen zu lassen.
Im Zuge dessen ist darauf hinzuweisen, dass Fritz Herzog gerade jenen Vertreter blühender Herbstblumen als posthumen Vorreiter auswählte, weil in seinem Andenken die Verantwortung für eingebildete Juvenilität und die daraus resultierende Verantwortung für seine Gruppe in der Bevölkerung übernommen werden muss. „Ich denke hier aber auch an Zeitgenossen wie unseren immer noch allseits geschätzten ehemaligen Präsidentschaftskandidaten, dem trotz fortschreitender Altersweisheit die ihm zustehende soziale Anerkennung nie zuteil geworden ist, obwohl er im Zuge seiner empirischen Forschungstätigkeit in der heimischen Fauna zielstrebig und wohl endgültig als kundiger Ornithologe in die Geschichte eingehen wird.“

So darf Österreich gespannt sein auf das Team der Weißen. Erste Meinungen innerhalb der Parteienlandschaft lassen bereits aufhorchen, stehen sie dem Parteigründer zum Teil durchaus offen gegenüber: „Fritz Herzog steht für Weiß,“ überrascht Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und stößt damit ins selbe Horn wie etwas Außenminister Sebastian Kurz: „Wie man mich informierte, engagiert sich in diesem Zusammenhang Herzog nicht nur für die Österreicher, sondern pflegt etwa den integrativen Umgang mit den Eingeborenen im benachbarten Italien, was ihm aus meiner Sicht einen guten Start für seine neuen Herausforderungen verschaffen sollte.“

Kritische Stimmen vernimmt man allerdings von Peter Pilz, der im Rahmen seiner langjährigen investigativen Erfahrungen vernehmen ließ: „Herzog eine weiße Weste umzuhängen, ist falsch und gefährlich. Er wurde bereits vor seinem Entschluss, sich für diesen Schritt zu entscheiden, mehrmals bei der Korrespondenz mit Rotem ertappt, und wir wissen auch, dass er seit Jahren den spekulativen Umgang auch mit dem Grünen pflegt. Der Mann ist also im Auge zu behalten, und ich werde dieser Aufgabe wie immer und wenn es auch brechen sollte, nachkommen.“

Fritz Herzog, auf die Vorwürfe Pilz’ angesprochen, war dazu allerdings zu keiner Stellungnahme zu bewegen. Die Redaktion vermutet, dass er sich aus parteitaktischen Gründen weder in die Karten schauen lassen möchte, noch in sein Weindeputat.

Veröffentlicht am 10.1.2015