Mein erstes Dada-Gedicht

Wolfi auf dem Weg zum Poeten: auch in dieser Woche hatten wir uns der Aufgabe zu stellen, es den großen Dichtern der Literaturgeschichte nachzutun. Anlässlich des Faschingsdienstags standen die kreativen Anstrengungen im Zeichen der Dadaisten. Hier findet der geneigte Leser wohl den ersten Versuch in der Literaturgeschichte, ein Gedicht im Sinne der Erfinder zu verfassen – und zwar ohne den vorherigen Konsum verbotener Essenzen:

Pompes funèbres

Der Pfiff der Menschenmenge
gemahnt der Verwesung aus den Kindermund,
und schnell ergreift der Leichnam das Gedränge.

Im Bienenstock erklingt aus heller Kehle
Die Durchsage der Drohne aus der Wabe
Gelée Royale frisst der Rabauke.

Der Nackedei aus dem Mausoleum
trägt den Leichnam in die Bienenwabe.
Ja das Doktorspiel erhöht den Fruchtstand!

Lokomotivpfeifen in der Seelenmesse,
Kinderschaukel, Bienenwabe, Holzwürfel:
Das Ehrengrab tanzt im Gedränge.

Die Arbeiterin gibt Fahrplanuskunft,
der Tante aus dem Baukasten.
Gruft und Urne tanzen einen Reigen.

Les pompes funèbres im Gezänk
der Kindergärtnerin.
Aus dem Mund der Bienenkönigin das Große Lalula.

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