Ganz so wie wir

Biene: Gnädiges Fräulein, darf ich es wagen?

Blümchen: Was?

Biene: Nun, der Lenz, die Frühlingsluft und Ihr ganz besonderer Duft …

Blümchen: Seltsame Anmache. Was belieben Sie zu tun?

Biene: Naja, was man so tut in der grünen Wiese, wenn der Frühling kommt, die Sonne scheint und man sich unbeobachtet fühlt.

Blümchen: Pflücken etwa? Igitt, man verschone mich davor. Ich welke ohnehin schon früh genug. Man lasse mir die Freude, meine Blütenpracht zu genießen.

Biene: Aber nicht doch! Es ist Ihr Duft, der mich betört, der den einen Wunsch in mir weckt, Ihnen näher zu kommen. Ganz nah, so dass wir einander spüren können und bald ganz glücklich sind zusammen.

Blümchen: Meinen Sie? Hier auf der Dorfwiese? Inmitten all der anderen Blumen und Bienen? Haben Sie denn überhaupt keinen Genierer? Das lassen wir besser.

Biene: Seit Stunden schon bete ich Sie an, denke an die Pracht Ihrer Blüten, den hinreißenden Duft des Nektars, der Sie umgibt … Meine Gedanken werden wirr, wenn ich daran denke, wie wir vereint sind inmitten des jungen Frühlingsglücks, wenn unsere Kinder einst die Wiese mit neuem Glanz bevölkern und den Lauf des Lebens fortsetzen! Wir sind gemacht, um die Schöpfung weiterzutragen, ins nächste Jahr, bis in alle Ewigkeit und noch ein Stück weiter!

Blümchen: Meinen Sie wirklich?

Biene: Ich bin überzeugt davon. Geben Sie unserem Glück eine Chance und erhören Sie mein Flehen!

Blümchen: Und das mir! Mit einer Biene!

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