Der Fischer und das Meer

Heute ließen wir uns von den photographischen, surrealistisch anmutenden Arbeiten von Jerry N. Uelsmann inspirieren. Er gilt als einer der Vorreiter der Fotomontage in den USA und wurde durch seine Kompositionen bekannt, die auf der Grundlage eigener Negative mit Hilfe von Mehrfachbelichtungen in der Dunkelkammer entstanden, lange bevor dies mit digitaler Bildbearbeitung möglich war.

Trägt das Meer das Boot, trägt das Boot den Fischer, tragen seine Hände die Welt? Schon als er mit seinem Vater hinausfuhr, um von ihm sein Tagwerk zu erlernen, lehrte dieser ihn, darauf zu achten, seinen Platz im Konzert der Natur nicht zu verlassen, sondern sich einzufügen in ihre Gesetze und Gesetzmäßigkeiten.

Sie erlaubt ihn, sich zu nehmen, was er für sich und seine Familie braucht, um deren Überleben und ihren bescheidenen Wohlstand zu gewährleisten, doch sie lässt ihn auch den Zorn spüren, wenn er es wagt, über die gespannten Stränge zu schlagen. Ist das Boot etwa übermäßig gefüllt mit den Früchten, die ihm das Meer schenkt, bringt es schon leichter Wellengang in Gefahr und somit auch ihn. Was nützen ihm da seine starken Hände, die in Anbetracht der auf ihn einwirkenden Gewalten doch nur dazu taugen, sie zu einem Flehen zu falten, hoffend, dass sie ihm noch einmal vergibt und er sich auf den Gleichklang im Konzert besinnen würde.

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