Das Millionenrad

In der Leopoldstadt wurde bereits im ausgehenden 19. Jhdt. das Millionenrad, also die erste Version des nachmals so bekannten Nachmittagsspiels der Wiener mit großem Herz und kleiner Brieftasche erfunden.

Und zwar von einem russischen Migranten, der sich jenseits des Donaukanals, aber durchaus noch cisdanubisch angesiedelt hatte: Pjotr Rappowski, seines Zeichens geächteter und sozusagen personifizierter Spielteufel, scheute nicht davor zurück, der, stets dem christlich-katholischen Glauben huldigend gewesenen Gemeinde, ein Denkmal der Sünde zu setzen. Sogar der damalige Bürgermeister Karl Lueger zweifelte ob dessen Frivolität im Umgang mit den Millionen auf dem Rad an den christlichen Werten seiner Gemeinde und erklärte das uns mittlerweile so ins Herz geschlossene Gebiet zwischen Kanal und Strom kurzerhand zur Mazzesinsel.
Schalom.

Veröffentlicht am 30.9.2015